Tischler - Ausbildung und Lehre zum Holztechniker

Der Tischlerberuf ist sehr vielseitig und ein Handwerk mit goldenem Boden. Der Beruf öffnet die Pforte zur Selbstständigkeit. Handgefertigte Möbel sind heute mehr gefragt denn je. Die Restauration von alten Möbeln ist durchaus ein lukratives und sehr interessantes Geschäft. Doch nicht nur in diesem Bereich ist der Tischler aktiv. Er wird für viele Arbeiten beim Hausbau und weiteren Objekten eingesetzt und benötigt.

Die Tätigkeiten des Tischlers

Um ein guter Tischler zu werden, bedarf es handwerklichem Geschick und einer Liebe zur Kreativität. Das räumliche Vorstellungsvermögen sollte ausgeprägt sein und der Umgang mit Werkzeug und den dazugehörigen Werkzeugen viel Freude bereiten. Im schulischen Bereich werden gewisse mathematischen Grundkenntnisse vorausgesetzt bzw. sollte der Auszubildende keine Abneigung gegen Berechnungen haben.

Im Tischlerberuf kommt ein jeder mit gewissen Chemikalien in Verbindung. Vor der Entscheidung, sich mit der Ausbildung zum Tischler zu befassen, sollte durchaus ein Allergietest absolviert werden. Als Tischler kommt man mit Holzschutzmitteln sowie Lacken etc. in Kontakt. Für die meisten Anwärter stellt dies in der Regel kein Problem dar. Für die 3-jährige Tischlerausbildung wird der Hauptschulabschluss vorausgesetzt. Gerne werden die Absolventen der Realschule bevorzugt, doch Ausnahmen bestimmen stets die Regel und hängt letztlich von den regionalen Begebenheiten sowie der Einstellung des jeweiligen Tischlerbetriebes vor Ort ab. In strukturschwachen Gegenden mit weniger Anwärtern hat der Hauptschüler genauso eine gute Chance.

Aufgaben

Der Tischler ist mit der Planung sowie Organisation von kleinen und größeren Bauprojekten beschäftigt. Je nach Schwerpunkt des Betriebes führt der Tischler unterschiedliche Arbeiten aus. Dabei werden Werk- sowie Maßzeichnungen angefertigt. Zum Tätigkeitsfeld gehören zudem:

  • Holzbearbeitung jeglicher Art
  • Herstellung von Holzkonstruktionen
  • Anfertigung von Möbeln
  • Restaurationsarbeiten

Der sichere Umgang mit dem dazugehörigen Material ist elementar wichtig. Hierzu gehören Baugeräte, Maschinen sowie Werkzeuge. Die Wartung der Maschinen wird zumeist selbst übernommen. Wer einen Tischler für kleine Arbeiten sucht, sollte sich dabei vor allem an regionale oder lokale Betriebe wenden.

Oft wird die Frage gestellt: "Gibt es einen Unterschied zwischen einem Schreiner und einem Tischler?" Es gibt keinen Unterschied. "Der Tischler" ist die offizielle Berufsbezeichnung. In Süddeutschland und vor allem im Bayrischen oder in Österreich wird auch der Begriff "Schreiner" verwendet.

Die Ausbildung zum Tischler

Während der schulischen Ausbildung werden die theoretischen Grundlagen erlernt. Dabei geht es um Berechnungen sowie um das Kennenlernen der Materialien sowie der unterschiedlichen Baumarten. Die betrieblichen Ausbildungsinhalte umfasst das Bearbeiten unterschiedlicher Holzarten. Das Holz wird zugeschnitten, es wird gehobelt und mit der Fräse bearbeitet. Zum Abschluss wird dieses abgeschliffen und lackiert. Stück für Stück wird im Laufe der Ausbildung das eigene Möbelstück von Hand produziert.

Weitere Infos zur Ausbildung oder Lehre eines Tischlers findet man beim Arbeitsmarktservice oder auf wifi.at.

Die Gehaltsmöglichkeiten im Beruf als Tischler

Der Lehrling verdient im Schnitt im ersten Ausbildungsjahr 650 Euro. Im zweiten Jahr werden es durchschnittlich 725 Euro und im Abschlussjahr klettert das Lehrlingsgehalt auf 850 Euro.

Nach der erfolgreichen Ausbildung kann der Auszubildende mit ungefähr 2.400 Euro Einstiegsgehalt rechnen. Bei der Ausbildungsvergütung sowie dem Einstiegsgehalt handelt es sich um Richtwerte. Je nach Region gibt es durchaus Unterschiede. Das Ausbildungsgehalt wird für die drei Jahre Ausbildung im Ausbildungsvertrag entsprechend festgelegt. Da der Auszubildende jährlich seine Fähigkeiten verbessert und für den Betrieb eine relevante Arbeitskraft wird, steigert sich das Ausbildungsgehalt jährlich.

Nach Möglichkeit wird der Betrieb seine Auszubildenden übernehmen. Durch weitere Berufserfahrung sowie Fort- und Weiterbildungen wird das Gehalt über die Jahre sich steigern. Ziel ist es für viele Tischler, sich eines Tages selbstständig zu machen. Hierfür bedarf es dem Meisterbrief und somit einer entsprechenden Weiterbildung auf der Meisterschule mit abschließendem Zertifikat.

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