Texas wird zur weltweiten Hochburg für Bitcoin-Mining
Bitcoin-Mining ist neuerdings den Ländern ein großer Dorn im Auge. Eigentlich ist es nicht sonderlich verwunderlich, da Staaten auf den unregulierten Kryptomarkt keinerlei Einfluss haben. Durch die Nutzung dezentralisierter Währungen haben Menschen eine Alternative zu wertlosem Papiergeld gefunden. Selbstverständlich findet dies bei Staaten keinen sonderlich großen Anklang.
Bisher war China der Hauptort des Geschehens zum Bitcoin-Mining. Dort wurde jedoch ab Mai letzten Jahres sowohl das Mining als auch der Handel mit Bitcoin untersagt. Folglich gibt es für Miner in China keinerlei Grund zu bleiben. Im Gegenteil, sie haben sich entschlossen zu fliehen und nie wieder zurückzusehen. Der Markt für Bitcoin boomt, somit muss mehr Bitcoin gemined werden, das auch im Echtgeld Casino eingesetzt werden kann.
Der Steckroutenlauf der Bitcoin-Miner
Nachdem Bitcoin-Mining und -handel in China verboten wurde, flohen die Miningfirmen zunächst in den Iran und nach Kasachstan. Grund für die zwei Länder waren vor allem die niedrigen Strompreise. Bekanntlich verbraucht Bitcoin-Mining sehr viel Strom. Leider waren die Stromnetze weder im Iran noch Kasachstan dem hohen Verbrauch gewachsen und haben es in die Knie gezwungen. Folglich wurden Bitcoin-Miner erneut gebeten, sich doch besser einen anderen Ort für Ihre Aktivitäten zu suchen.
Bald darauf schloss ein Land nach dem anderen die Tore für Bitcoin-Miner. In der EU wird bereits über ein Verbot nachgedacht. Obschon Bitcoin-Mining ebenfalls durch sogenannte nachhaltige Energie gedeckt sein könnte, sind sich beispielsweise Schweden und Norwegen einig, ‘sauberer Strom’ für Bitcoin-Mining sei nach wie vor eine schlechte Idee.
An dieser Stelle möchte man sich fragen, was sich die Vorsteher der EU vorstellen. Einerseits soll bestenfalls noch dieses Jahr der digitale Euro auf den Weg gebracht werden, für den ebenfalls irgendeine Art Energiequelle notwendig sein wird. Vermutlich ist dies gerade der Grund, warum in der EU weitere Konkurrenz durch Mining anderer Kryptowährungen rechtzeitig ausgeschaltet werden soll. Auch hinsichtlich des Energienetzes hat die EU aktuell ganz andere Sorgen. Die EU könnte für Bitcoin-Mining aktuell mit ihrem übereilten Ausstieg aus der Atomkraft und der folgenden Überlastung des Stromnetzes kaum ein guter Standort sein. Erneuerbare Energien generieren in der EU nicht ausreichend Strom.
Die Lösung kommt aus dem Sternstaat
Texas als neue Hochburg für Bitcoin-Mining hätte kaum jemand vermutet. Der Sternstaat ist trotz seiner jüngsten Erfahrungen mit seinem ebenfalls fragilen Stromnetz sehr an Bitcoin-Mining-Unternehmen interessiert. Der texanische Gouverneur ist selbst ein großer Unterstützer von Bitcoin und sieht im Mining-Business mehr Möglichkeiten als durchweg Nachteile.
Günstiger Strom in Texas
Der Strom ist in Texas zum einen besonders günstig. Zum anderen ist das texanische Stromnetz vom Rest des Landes komplett unabhängig. Der Energiemarkt ist nicht reguliert, sodass Anbieter hier im offenen Wettbewerb stehen. Sie sind sehr daran interessiert, ihren Kunden gute Preise und Vorteile anzubieten.
Energie für Strom ist vorhanden
Zwar orientiert sich auch Texas in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung. Doch hat sich beispielsweise die erste Bitcoin-Mining-Anlage bei Fort Worth vorgenommen, in unmittelbarer Nähe eine eigene Solarfarm aufzubauen. Mit der Solarfarm wird das Bitcoin-Mining letztlich mehr Strom im Energienetz zur Verfügung stellen können. Es wird vorwiegend mit natürlichem Gas betrieben, das andernfalls nutzlos an den Ölfeldern verbrannt wird. Es ergibt sich somit eine absolute Win-Win-Situation sowohl für das Bitcoin-Mining als auch das andernfalls nicht verwendete Naturgas. Umweltschützer werden an dieser Stelle nichts mehr gegen den hohen Stromverbrauch von Bitcoin-Mining einzuwenden haben.
Bitcoin ist in Texas willkommen
Sowohl Gouverneur Abbott als auch Senator Cruz sind beide große Fans von Bitcoin. Am Bitcoin-Mining kann Texas darüber hinaus weitere Steuereinnahmen generieren. Selbstverständlich möchte sich Texas diese zusätzliche Einnahmequelle nicht entgehen lassen. Mit mehr Bitcoin-Mining-Unternehmen werden zusätzlich weitere Arbeitsplätze geschaffen. Bisher haben das chinesische Unternehmen BIT Mining aus Shenzhen 26 Millionen US-Dollar, Bitman und Poolin ohne mit der Wimper zu zucken in ihren neuen Standort in Texas investiert.
Die texanische Regierung hat bereits mehrere neue Gesetze verabschiedet, die das Bitcoin-Mining in Texas unterstützen. Unter anderem soll Bitcoin zukünftig in Texas als legales Zahlungsmittel anerkannt werden.
Die neue Bitcoin-Hochburg im Entstehen
Es wird erwartet, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre Texas der Hauptort des Geschehens für Bitcoin-Mining sein wird. Weltweit generiert Texas aktuell nur 14 - 15 % der Hashes. In China waren es selbst zu Pandemiezeiten 66 %. Zweifelsohne lassen sich andere Staaten und Länder mit dem Verbot von Bitcoin-Mining einen lukrativen Wirtschaftsbereich zwischen den Fingern verrinnen.
Neben Texas bieten sich aktuell nur noch Russland, Kanada, Island, Georgien, Venezuela und Kuwait als gute Standorte für das Bitcoin-Mining. Fraglich ist nur, wie lange es auch in den Ländern erlaubt werden wird. Einige Länder arbeiten fleißig an ihrer eigenen digitalen Währung. Diese wird jedoch reguliert und alles andere als anonym sein, was Bitcoin und andere Kryptowährungen hingegen bieten.
Es warten spannende Zeiten auf uns. Lange wird es nicht mehr dauern, bis Bitcoin eine ernstzunehmende Konkurrenz für neue digitale Strukturen wird. Möglicherweise wird Bitcoin neben anderen Kryptowährungen lanngfristig verboten werden - aus Mangel an Kontrolle über einen unregulierten Markt. Die freiheitsliebenden Texaner werden jedoch bei ihren Werten bleiben und ein Aushängeschild für die freie Welt werden.
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Autor: Daniel Herndler